KI im Journalismus

Chancen, Verantwortung und neue Wege im Journalismus

„Nicht Künstliche Intelligenz wird euren Job übernehmen, sondern jemand, der weiß, wie man KI benutzt“ – dieser Satz des Wirtschaftswissenschaftlers Richard Baldwin bringt es auf den Punkt. Seit der Veröffentlichung von ChatGPT Ende 2022 hat sich der Einsatz von KI in vielen Branchen etabliert. Auch bei RUHR24 setzen wir seit Mitte 2023 auf intelligente Werkzeuge, die unsere Arbeit effizienter machen.

KI als Werkzeug, nicht als Ersatz

Der Vergleich ist simpel: KI ist für uns wie der Wechsel vom Schraubenzieher zum Akkuschrauber – eine Erleichterung, aber kein Ersatz. Denn eines ist klar: Ohne menschliche Kontrolle geht kein Artikel online. Unsere Redakteur:innen haben immer das erste und das letzte Wort.

Effizienz im Alltag: Recherche, Analysen und Bildwelten

Im Redaktionsalltag nutzen wir KI-Tools, um:

• lange Pressemitteilungen auf den Punkt zu bringen,
• seitenweise Sitzungsunterlagen zu durchforsten,
• Daten und Tabellen auszuwerten,
• oder passende Bilder und Grafiken zu generieren.

So bleibt uns mehr Zeit für das Wesentliche: Fakten prüfen, Geschichten erzählen und vor Ort recherchieren.

Neue Möglichkeiten: KI-gestützte Services und Automatisierung

Neben klassischen Anwendungen erschließen wir kontinuierlich neue Felder. Unser Ziel ist es, Serviceleistungen für Leser:innen zu entwickeln – wie zum Beispiel ein Wahl-Tool, das politische Positionen transparent macht. Solche Anwendungen zeigen, wie KI auch im Service-Journalismus Mehrwert schaffen kann.

Darüber hinaus übernehmen intelligente Systeme bereits heute Aufgaben, die für Leser entscheidend sind:

• Breaking-News-Meldungen und Live-Ticker: KI sortiert Informationen aus Agenturen und Social Media vor und stellt erste Textbausteine bereit. Redakteure prüfen und ergänzen diese Inhalte, sodass Leser bei Ereignissen in Echtzeit informiert sind.
• Datenjournalismus & Statistiken: Ob Wahlergebnisse, Polizeiberichte oder Studien – große Zahlenmengen lassen sich von KI aufbereiten, visualisieren und in interaktive Grafiken verwandeln.
• Automatisierte Übersetzungen: Internationale Nachrichten können sekundenschnell übersetzt und redaktionell angepasst werden.
• Spracherkennung & Transkription: Interviews oder Pressekonferenzen werden automatisch transkribiert, was die Arbeit mit Originalzitaten erheblich beschleunigt.
• Archiv- und Recherchearbeit: Alte Artikel und Bildbestände werden durch KI sortiert und verschlagwortet – so finden Redakteure schneller, was sie brauchen.
• Fake-News-Erkennung: KI-Systeme helfen, Falschmeldungen frühzeitig zu identifizieren und auszusortieren, bevor sie in Umlauf geraten.

Klare Regeln und Weiterbildung

Wir wissen: KI ist ein mächtiges Werkzeug, das verantwortungsvoll genutzt werden muss. Darum gibt es bei RUHR24 klare Leitlinien. Neue Kolleg:innen erhalten ein eigenes KI-Onboarding, in wöchentlichen Meetings teilen wir neueste Erkenntnisse und diskutieren Grenzen. Zudem schulen wir unsere Teams regelmäßig darin, KI-Fälschungen zu entlarven.

Mehr Zeit für Tiefgang

Die größten Chancen liegen für uns darin, das Journalistische wieder ins Zentrum zu rücken: Zeit für exklusive Recherchen, für Gespräche draußen, für Geschichten, die sonst verborgen bleiben würden. KI ermöglicht uns, Routinearbeiten auszulagern, ohne unsere Qualitätsstandards zu gefährden.

Unser Anspruch bleibt: Kein Text verlässt die Redaktion ohne sorgfältige Prüfung. Nur so sichern wir die journalistische Unabhängigkeit, die unsere Leser:innen erwarten. Auch in Zukunft werden wir die Entwicklungen im Bereich der KI ebenso offen wie kritisch begleiten und mitgestalten. Wir sehen eine große Chance darin, unseren Nutzern mithilfe von KI noch bessere Inhalte auf RUHR24.de und in den Apps Buzz09 und Buzz04 bieten zu können.